*20.11.2016 Hakuhauskan Bonus-Birkko (Pirkko) x Presley

20.11.2016: Sie sind da, die Hakuhauskan E-chen. 5 an der Zahl, davon 4 Hündinnen (2 schwarz tri & 2 havanna tri) und 1 Rüde (havanna tri). Ja richtig: havanna! Wir haben überhaupt nicht damit gerechnet und freuen uns sehr über diese "Überraschung". 
Das Geburtsgewicht liegt beim Rüden bei 395 g, bei den Havanna-Mädchen bei 450 g und bei den Schwarzen-Mädchen 420 und 440 g. Mama Pirkko und die Welpen sind wohlauf.

Love is in the air: Presley vom Inseli im Schwendetal fliegt nach Finnland

 

 

 

Zugegeben: so geplant war es ursprünglich nicht. Aber Hunde halten sich ja selten an die Pläne ihrer Menschen. So kommt es, dass die finnische Appenzeller Sennenhündin „Hakuhauskan Bonus-Birkko (Pirkko)“ zu früh läufig wird und es ihrer Züchterfamilie unmöglich ist, zu uns in die Schweiz zu reisen. Kurzerhand buchen wir einen Flug für Presley und mich nach Helsinki.

 

Am Freitag, 16. September 2016 ist es soweit: Nervosität macht sich breit, als wir beim Check-in der Finnair eintreffen. Eine Stunde vor Abflug wird Presley vom Flughafen-Personal abgeholt. Ein paar Tränen kann ich mir nicht verkneifen. Der Gedanke, dass mein Hund allein in seiner Box im Frachtraum reisen muss, bricht mir beinahe das Herz. Wie wird er die Strapazen überstehen? Der nette Mann, der Presley abholt, versichert mir, dass er gut auf Presley aufpassen werde. Daraufhin schiebt er Presley in seinem Kennel davon. Presley schaut mir relaxt nach während er auf dem Wägelchen davon rollt. Nach einer gefühlten Ewigkeit resp. einer Flugzeit von 2h40 kommen wir in Helsinki an. Ich renne zur Gepäckausgabe und bekomme Presley wohlbehalten in seiner Box zurück. Wir werden von Mari Ojala und Pirkkos Frauchen Sonja abgeholt. Um Mitternacht kommen wir bei Pirkkos Zuhause an, welches sie mit einer weiteren Appenzellerin, Alpenhirts Ofelia, teilt. Ein erster gemeinsamer Spaziergang, ein erstes interessiertes Schnuppern – aber nichts passiert. O.k. wir sind zu früh dran. Es ist die erste Liebelei für Pirkko und so wissen wir nicht genau, wann sie ihre Stehtage hat.

 

Nach nur wenigen Stunden Schlaf geht es am Samstagmorgen nach Kuralan Kartanotila in Yläne, ca. 200 km nord-westlich von Helsinki, zum Appenzeller Sennenhund Treffen. Da werden wir bereits erwartet. Um die 30 Personen mit ihren wunderschönen Appenzeller Sennenhunden haben sich für dieses Wochenende eingefunden, die erste Veranstaltung dieser Art in Finnland. An diesem Wochenende soll den Appenzeller Besitzern aufgezeigt werden, welche Beschäftigungsmöglichkeiten es für den Bläss gibt. Nach einem herzlichen Willkommen – mit teils auch bekannten Gesichtern – teilen sich die Gruppen auf: Es kann bei „Fährten“, „Mantrailing“, „Unterordnung“, „Ringtraining“ und „Agility“ hereingeschnuppert werden. Ich bleibe bei Sonja, die ebenfalls Agility-Trainerin ist, und die Agi-Gruppe leitet. Die Zeit vergeht wie im Flug. Nach dem Mittagessen stellt Sonja extra einen Agility-Parcours für Presley und mich. Alle verfolgen diese Vorführung und ich werde etwas nervös. Presley lässt mich nicht im Stich und meistert den Parcours fehlerfrei. Wir bekommen Applaus. Ich übergebe Presley Sonja und lasse sie mit ihm den Parcours bestreiten. Trotz der Sprachbarriere absolviert Presley den Parcours mit Sonja ohne Probleme. Ich bekomme viele Komplimente für Presleys unkomplizierte, liebe und offene Art. Nach unserer Vorführung referiert die finnische „Hundeflüsterin“ Kaisa Hilska. Sie ist die erste Frau in Finnland, die Appenzeller im Agility führte. Kaisa erzählt Anekdoten aus ihrem Alltag mit Hunden und ihren Menschen. Es wird viel gelacht und natürlich dürfen auch Fragen gestellt werden. Danach können Interessierte mit ihren Appenzellern bei ihr ein Sprungtraining absolvieren. Nach diesem ereignisreichen Tag übernachten wir in einer typischen Blockhütte, die finnische Sauna nur einen Steinwurf entfernt. Am Sonntagmorgen fahren Sonja und ich ein paar Kilometer weiter zu Mari und Mika Ojala nach Hause. Der Hakuhauskan D-Wurf ist gerade flügge und die ersten Welpen verlassen heute ihr gewohntes Nest. Idyllisch gelegen, mitten im Wald, dürfen wir mit den Welpen spielen, herumtollen und sie in den Schlaf knuddeln. Danach geht es mit Sonja und Mari zurück an das Appenzeller Treffen von wo aus wir am Nachmittag wieder Richtung Helsinki aufbrechen. Die Hündin Pirkko ist auch am Sonntagabend noch nicht in Stimmung und so lassen wir gemütlich den Abend ausklingen mit tollen Gesprächen über die Hunde und die Unterschiede zwischen der finnischen und schweizerischen Zucht, über Zuchtziele, Welpenaufzucht und artgerechter Ernährung.

 

Den Montag lassen wir ruhig angehen. Wir unternehmen einen ausgedehnten Spaziergang, doch die beiden Turteltauben wollen noch nicht so richtig turteln. Wir werden langsam nervös. Um uns abzulenken, unternimmt Sonja mit Mari, Presley und mir eine rasante Stadtrundfahrt durch Helsinki. Der Tag wird mit einem traumhaften Sonnenuntergang am Meer gekrönt.

 

Am Dienstagmorgen fahren wir zum Agilityplatz von Sonjas Verein. Endlich: Pirkko und Presley sind nicht mehr so desinteressiert und kommen sich näher! Danach geht es weiter zur historischen Stadt Strömfors. Dort befinden sich auf dem Werksgelände der Eisenhütte zahlreiche historische Industriebauten aus dem 18. und 19. Jahrhundert. Die Eisenhütte war bis in die 1950er Jahre im Betrieb; heute ist sie ein Museum. Tiia Lahti, auch eine Appenzeller Liebhaberin, führt uns umher und erklärt uns die verschiedenen Maschinen und Gebäude. Zurück in Helsinki leitet Sonja am frühen Abend das Agilitytraining für Appenzeller und Berner Sennenhunde. Ich bin ziemlich überrascht, dass hier auch Berner Agility betreiben. Wir treffen auch Tiia wieder, die mit ihrer Hündin Cresta von Hundwil mittrainiert.

 

Der Mittwoch ist ganz unseren vierbeinigen Turteltauben gewidmet. Unser letzter Tag in Finnland ist angebrochen und so sind wir gespannt, was dieser Tag bringt. Am Abend können wir erleichtert und glückselig mit einem finnischen Bier auf die vergangenen Tage anstossen. Pirkko und Presley haben uns doch sehr auf die Folter gespannt.

 

Donnerstag früh geht es für Presley und mich wieder zum Flughafen. Mari und ich halten uns fest, Sonja fährt wie immer sehr rasant. Am Flughafen ist schon reger Betrieb. Ein Flughafenmitarbeiter kommt um Presley abzuholen. Anders wie bei der Hinreise, muss ich Presley noch einmal aus dem Kennel holen. Der Beamte untersucht die Hundebox sowie Brustgeschirr und Halsband, die ich dann Presley aus Sicherheitsgründen doch nicht mehr anziehen darf. Presley ist trotz der herrschenden Hektik und des Lärms die Ruhe selbst und steigt gelassen wieder in die Box ein. Presley wird mitgenommen, und Mari und Sonja lenken mich - von diesem für mich schwierigen Moment - ab. Dann gilt es auch für uns Abschied zu nehmen. Nach einem ruhigen Flug kann ich Presley wohlbehalten in Zürich wieder in Empfang nehmen. Was bleibt sind die schönen Erinnerungen an ein lustiges, interessantes & spannendes Abenteuer, das wunderschöne Land mit seinen tollen Appenzeller Sennenhunden und ihren sympathischen Menschen. Und so wie es aussieht, trägt unsere Reise in ein paar Wochen Früchte…

 

Ein herzliches Dankeschön an Mari & Mika Ojala und Sonja Pajalin für die liebe Gastfreundschaft! Es war eine äusserst spannende Zeit. Wir freuen uns auf ein Wiedersehen und auf hoffentlich viele gesunde Welpen!