Der Appenzeller Sennenhund

URSPRUNG

 

Die Rasse geht auf Bauernhunde zurück, die in den schweizer Alpen, im speziellen in den Kantonen Appenzell als Treib-, Hüte- und Wachhunde eingesetzt wurden.

Urhund

Anfangs des 20. Jahrhunderts nahmen sich einige Liebhaber dieser Hunde der Reinzucht dieses damals in seinem Erscheinungsbild sehr uneinheitlichen Bauernhundes an. Professor Dr Albert Heim, ein grosser Förderer der schweizerischen Hunderassen, legte 1914 den ersten Standard für Appenzeller Sennenhunde fest. Von Anfang an war nicht nur der Formwert der Rasse, sondern auch ihr Gebrauchswert ein wesentlicher Aspekt der Zucht.


WESEN
 

Das Wesen des Appenzellers ist das Resultat seiner jahrhundertelanger Verwendung im Alpengebiet. Er ist sehr temperamentvoll und ausdauernd. Seine Anpassungsfähigkeit ind Beobachtungsgabe für Mienenspiel und Körpersprache seines Meisters ist rassetypisch. Die harten Bedingungen in den Bergen und die teilweise schonungslose Selektion haben diese Rasse zu sehr wetterfesten, in der Ernährung unkomplizierten und wenig krankheitsanfälligen Hunden gemacht. Fremden gegenüber ist er eher misstrauisch. Durch seinen angeborenen Wach- und Schutztrieb und den eher geringen Jagdtrieb wird er Haus und Familie mit grosser Verlässlichkeit bewachen.

 

 

FÄHIGKEITEN

 

Der Appenzeller ist eine sehr lernfreudige Rasse und fühlt sich nur dann wohl, wenn man ihm ausreichend Beschäftigung bietet.

Treibhund:
Durch seine ausgezeichnete Veranlagung zum Treiben und Hüten von Viehherden eignet er sich auch heute noch für die ursprüngliche Verwendung, sie ist jedoch in der heutigen Zeit immer seltener möglich.

 

Hundesport:
Nun gibt es eine Vielzahl anderer Aufgaben, die er freudig und temperamentvoll ausführen kann. Der Hundesport bietet hierzu viele Möglichkeiten . Der Bewegungsdrang des Appenzellers, seine grosse Führerbezogenheit und seine Gewandtheit lassen ihn zu einem sicheren und sehr führigen Agilityhund werden.

Als Begleithund erfreut er sich stets vermehrter Beliebtheit. Um aber eine gute Unterordnung zu erreichen, ist es wichtig, den Hund spielerisch zu motivieren, da er auf zu grossen Druck generell eher mit Sturheit reagiert.

Der Appenzeller zeichnet sich in der Regel durch einen grossen Beutetrieb aus, er eignet sich deshalb auch bestens für den Schutzdienst. Leider findet man in dieser Disziplin nur selten Appenzeller.

Da der Appenzeller Sennenhund bei seiner ursprünglichen Arbeit als Treibhund sehr stark die Augen einsetzt, ist für die Ausbildung zum Sanitätshund und der Fährtensuche viel Konsequenz und Einfühlungsvermögen notwendig. Dennoch gibt es Hunde dieser Rasse, die in den höchsten Prüfungsstufen dieser Sparte arbeiten.

 

Rettungshund:
Auch als Rettungshund kommt er zum Einsatz.
Bei der Lawinen- oder Katastrophenhunde-Ausbildung kommt ihm seine hohe Intelligenz, die Neigung zur Selbständigkeit und die im Alltag manchmal etwas störende Bellfreudigkeit zu Gute. Der wassertolle Appenzeller wird sogar in der Sparte Wasserrettung ausgebildet.

 

Familienhund:
Als Familienhund eignet er sich uneingeschränkt und ist für jegliche Zuwendung dankbar. Ganz sicher eignet er sich nicht als Zwinger- oder Kettenhund!

Servicehund:
Den Appenzeller Sennenhund findet man neuerdings auch als Therapiehund und sogar als Blindenhund.


Umweltbedingungen:
Die veränderten Umwelt- und Haltungsbedingungen stellen heute an die Hunde andere Anforderungen, als an den einstigen Trieb- und Hütehund. Es müssen somit einerseits die ursprünglichen Wesenseigenschaften weitgehend erhalten bleiben, andererseits aber auch den heute teilweise grossen nervlichen Belastungen, denen der Hund ausgesetzt ist, Rechnung getragen werden. Die Zielsetzung der Rassehundezucht orientiert sich heute daher nicht mehr nur am Formwert des Hundes, sondern muss auch ein hohes Mass an Wesenssicherheit gewährleisten. Die Absolvierung von Welpen- und Junghundekursen und/oder weitere Ausbildungen, ist für die Appenzeller Sennenhunde deshalb von grosser Wichtigkeit und unterstützt deren Wesensbildung.

 

Quelle: http://www.appenzeller-sennenhunde-club.com/deutsch/_urwe.htm